Französische Alpen
Lyon war erst der Anfang unseres Frankreichaufenthalts. Mit einem Mietwagen verließen wir die Stadt und reisten in die Französischen Alpen. Unsere erste Unterkunft lag direkt am Lac de Roselend. Bei gutem Wetter kann man dort, auf einer Wanderung über den Roche Parstire, einen wunderbaren Blick auf den Mont Blanc genießen - den hatten wir leider nicht. Dennoch markierte dies einen zauberhaften Beginn unseres gemeinsamen Roadtrips. Da der Pass Cormet de Roselend wegen Bauarbeiten gesperrt war, folgten wir nicht der Rue de Grand Alps, sondern machten einen kleinen Umweg ins Peisey-Nancroix-Tal. Dort übernachteten wir im Refuge Rosuel und genossen bei regnerischem Wetter Kaminfeuer köstliche französische Küche. Hier wagten wir uns an die „Via ferrata Des Bettières", einen 350 Meter hohen Klettersteig, der atemberaubende Ausblicke über das Tal bot und den wir wärmstens empfehlen können. Bevor wir unser Zelt in Val-d'Isère aufschlugen, legten wir einen kurzen Zwischenstopp für einen Spaziergang im Plan de la Sassière ein. Ein Spaziergang mit der Garantie, Murmeltiere zu sehen, und in der Ferne beobachteten wir Gämsen, die sich auf den Eisfeldern abkühlten. Unsere Route führte uns weiter zum Col-d’Isère - zumindest bis dorthin, denn wieder einmal gab es eine Sperrung, diesmal wegen Geröll. Also machten wir kehrt... Als nächstes Ziel wählten wir den Nationalpark Les Écrins aus. Wir reservierten uns ein Bett im Refuge Temple Écrins auf 2410m Höhe. Auf einer kleinen Straße fuhren wir in das Oisans-Tal, bis die Straße schließlich endete. Gegen 16 Uhr parkten wir unser Auto im Bergsteigerdorf La Bérarde und wanderten von dort aus etwa 2,5 Stunden zur Unterkunft. Wir kamen rechtzeitig zum Abendessen an. Eine typische Frage beim Abendessen lautete: "Und welchen Gipfel wollt ihr morgen erklimmen?" Wir gehörten wohl zu den wenigen, die nicht zum Klettern hierher gekommen waren. Am nächsten Tag unternahmen wir im Tal eine aufregende Rafting-Tour in einem Hotdog, einer Art sehr großem Zweier-Kajak. Abends schlugen wir unser Zelt auf einem nahegelegenen Campingplatz auf. Der Ausgangspunkt der Wildwassertour war auch der Startpunkt eines Klettersteigs, den wir am nächsten Tag in Angriff nahmen. Die „Via ferrata de St-Christophe-en-Oisans" war etwas anspruchsvoller, hatte aber mit dem Pfad direkt über dem reißenden Fluss auch einen aufregenderen Verlauf. Auch diesen können wir nur empfehlen. Da wir noch andere Teile Frankreichs sehen wollten, verließen wir nun die Alpen.